9 Todsünden im Corporate Branding, die Unternehmen vermeiden sollten
Das Ziel Deines Corporate Branding ist es, Deine Marke in den Köpfen der Mitarbeiter, der Kunden, in der Innen- und Außenwirkung zu etablieren und zu festigen. Ziel ist es, all diesen Gruppen ein konsistentes Bild Deines Unternehmens zu kommunizieren. Damit dies geschieht ist eine intensive Auseinandersetzung mit Deiner Marke und der Zielgruppe, dem Markt und Deiner Außenwirkung wichtig. Doch warum klappt es manchmal nicht, wie man sich das mit dem Corporate Branding vorgestellt hat? Welche Fehler kann man machen, auf was muss man besonders achten, um sein Unternehmen wachsen zu lassen?
Das sind die häufigsten Fehler im Corporate Branding. Und wie Du sie vermeiden kannst.
Fehler 1: Deine Marke passt nicht zur Struktur Deines Unternehmens
Schon lange sind Kunden nicht mehr nur an dem reinen Produkt interessiert, sondern an dem Unternehmen selbst. Was stellt es dar und wie positioniert es sich in der Öffentlichkeit? Wichtig ist, dass Deine Marke sich an der internen Struktur orientiert. Idealerweise stimmt die Kultur Deines Unternehmens mit der Marke überein und es lassen sich Gemeinsamkeiten finden. Nichts wäre schlimmer als eine Marke, deren Bild nach außen nicht der internen Kultur und Struktur entspricht. Das fördert Frustration und Unglaubwürdigkeit bei den Kunden.
Fehler 2: Deine Unternehmensgeschichte ist nicht glaubwürdig
Hinter der Struktur Deines Unternehmens steht die Geschichte. Deine Marke, Dein Unternehmen muss eine Geschichte erzählen, die sich sowohl beim Kunden, als auch bei Deinen Mitarbeitern und Partnern verankert und glaubwürdig ist. Geschichten sind das Bindeglied zwischen Dir und Deinen Kunden, sie wecken Gefühle und Emotionen, die Deine Marke bekannt machen und Dir Erfolg bescheren. Gib Deiner Marke eine Persönlichkeit. Finde Bilder, Ideen und Eigenschaften, die Deine persönliche Marke ausmachen und trage sie ehrlich nach außen. Wichtig dabei ist: Bleibe interessant! Denn nichts langweilt schneller, als eine langweilige und unstimmige Geschichte. Geschichten verbinden.
Fehler 3: Deine Botschaften und die Wahrnehmung sind missverständlich
Die Wahrnehmung Deines Brandings muss unbedingt zu Deiner Marke passen. Vermeide Missverständnisse und falsche Interpretationen Deiner Kunden. Eine seriöse Botschaft, die möglicherweise witzig bei Deiner Zielgruppe ankommt ist eindeutig misslungen.
Auch wenn Du aktuell nicht planst, international zu agieren, musst Du Dir bereits jetzt über eine mögliche Expansion Gedanken machen und sie in Dein Corporate Branding einfließen lassen. Ein gutes Beispiel ist der Claim von Douglas »Come in and find out«. Jeder kennt ihn. Doch haben sich die Marketingstrategen überlegt, wie dieser Slogan noch übersetzt werden kann? »Komme herein und finde wieder heraus.« war bestimmt nicht die Intention des kreativen Kopfes, der diesen Claim entwickelt hat. Vier Jahre später setzt Douglas wieder auf deutsche Claims mit: »Douglas macht das Leben schöner.«
Fehler 4: Fehlende Begrenzung Deiner Kanäle
Wenn das Branding erstmal steht, will man es auch überall und sofort der breiten Masse zeigen. Aber welche Kanäle eignen sich für Deine Marke, was ergibt Sinn und was ist Verschwendung? Weniger ist hier mehr. Konzentriere Dich auf die Kanäle, die Deine Zielgruppe nutzt, um Dich und Deine Marke an die Öffentlichkeit zu bringen.
Vor kurzem sprach mich ein Kunde an, der Flyer für sein Unternehmen »Gebäudereinigung«, das hauptsächlich Businesskunden ansprach, in der Stadt verteilen wollte. Vielen Dank für so ein Engagement, das sehen wir sehr gerne, aber wie viele Unternehmer wird er in der Stadt beim Shoppen antreffen? Durch eine geplante und strategische Eingrenzung Deiner Kanäle sparst Du Kosten und Energie, die Du in Werbemaßnahmen investieren kannst, die sich wirklich lohnen.
Fehler 5: »Das sieht gut aus, das machen wir auch«
Über aktuelle Designtrends informiert zu sein, ist auf jeden Fall ein Pluspunkt. Aber sie alle mitzunehmen und sie in der eigenen Marke aufzugreifen, kann die Marke mehr schwächen als stärken. Willst Du Deine Marke auffrischen und verändern, ergibt es nicht immer Sinn, alle Trends ins Gepäck zu stecken. Eine gute Marke übersteht mehrere Trends, ohne dabei veraltet auszusehen. Lass Dich gerne von Trends inspirieren. Wie passen sie zu Deiner Marke? Aber verlasse Dich nicht auf kurzzeitige Modeerscheinungen, die Deine Marke nicht widerspiegeln und Dich nicht wahrhaftig erscheinen lassen.
Fehler 6: Heute hier, morgen dort
Beständigkeit und Einheitlichkeit sind die Merkmale, die Deine Marke ausmachen. Niemand ist glaubwürdig, wenn er unterschiedliche Botschaften an das Publikum vermittelt. Zeige Deiner Zielgruppe die Beständigkeit Deines Unternehmens, das fördert Glaubwürdigkeit und schafft Vertrauen und Wiedererkennungswert. Ein einheitliches Erscheinungsbild wird mit der Einhaltung bestimmter Gestaltungsrichtlinien auf Deinen verschiedenen Kanälen erreicht. Ein Corporate Design oder Corporate Identity Manual kann helfen, diese Einheitlichkeit zu erreichen. Lege Regeln fest, wie Dein Unternehmen nach außen präsentiert wird, an denen sich auch Mitarbeiter, Presseleute und Partner orientieren können.
Fehler 7: Du willst sein wie jemand anderes
Vorbilder zu haben ist gut. Mitbewerber oder Unternehmen, die es in anderen Branchen weit gebracht haben als Ziel vor Augen zu haben, kann bei der Entwicklung nicht schaden. Eine Herausforderung ist wichtig, um Hindernisse zu überwinden und motiviert zu bleiben. Aber willst Du Deine eigene Marke zum Wachsen bringen oder tatsächlich eine andere nachahmen? Die »Nummer-eins-Marke« weltweit ist wohl Apple. Jeder wünscht sich doch so einen Boom, so eine Reichweite und innovative Geschichte, wie Apple sie erzählt. Doch Apple ist Apple und es wird kein zweites Apple geben. Das gibt Dir die Chance, Deine eigenen Ziele zu verwirklichen, Deine eigene Marke zu entwickeln und einzigartig zu machen.
Verliere Dich nicht in Recherche und Beobachtung anderer Unternehmen, konzentriere Dich auf Dich und Deine eigenen Möglichkeiten und Deine eigene Einzigartigkeit.
Fehler 8: Zeit und Budget werden falsch geplant
Branding ist immer ein Prozess. Mache nicht den Fehler, Deine Marke in vier Wochen aufbauen zu wollen, das ist schlichtweg unrealistisch. Markenbildung ist eine Entwicklung, die Zeit braucht, um sich zu manifestieren und zu etablieren und setzt eine hohe und nachhaltige Investition in die Marke voraus. Denke langfristig und an das Ziel, das Du mit Deiner Marke verfolgst.
Eine gute Agentur unterstützt Dich mit Fachwissen und Beratung auf diesem Weg und kann auch anfangs einen guten Überblick über den zeitlichen und materiellen Aufwand geben.
Fehler 9: Du hast keine Vision
Marken brauchen Visionen. Sie brauchen Visionen, um eine Persönlichkeit und eine Identität zu entwickeln und nach außen zu tragen. Was macht Dein Corporate Branding aus, wenn Du keine Zukunftsvision hast? Die Vision ist die Grundlage Deiner Marke, ohne die sich nicht richtig entwickeln kann. Doch nicht nur die Vision ist relevant, auch sie nach außen zu tragen. Eine Betrachtung Deiner Marke von außen kann helfen, die Vision zu erkennen oder Fehler in der Kommunikation Deiner Vision aufzudecken.
Wir hoffen, Dich über die Todsünden im Corporate Branding aufgeklärt zu haben und Dir einen guten Überblick über die Fallen in der Markenbildung gegeben zu haben.
Hast Du Fragen oder Anregungen zu unserem Beitrag, freuen wir uns über Kommentare direkt in unserem Blog oder gerne auch per E-Mail.